Am Sonntag, den 2. Juli 2023 unternahmen die Jusos Lichtenberg eine Exkursion zur Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Dabei handelt es sich um ein im Jahre Konzentrationslager ausschließlich für Frauen, das 1939 errichtet wurde. Es war das größte Frauen-Konzentrationslager auf deutschem Gebiet. Im April 1945 wurde es von der sowjetischen Armee befreit. Nach dem Krieg setzten sich Überlebende dafür ein, dass der Ort zu einem Gedenkort umfunktioniert wird, was 1959 geschah.
Als Jusos Lichtenberg haben wir alle Jusos aus Berlin zu einer gemeinsamen Anreise sowie einem geführten Rundgang eingeladen. Nach einer thematisch-historischen Einführung sahen wir uns die Ausstellungsexponate an. Darunter waren u.a. Möbel aus den Baracken (die nach der Befreiung abgerissen worden sind), Scherben, welche die Gefangenen in Kategorien einteilten und noch einige andere besondere Stücke an. Nach der Besichtigung der Ausstellung wurde uns das ehemalige Gelände, auf dem die Gefangenen leben mussten, gezeigt. Insbesondere ein Detail blieb dabei im Gedächtnis: Die besondere Grausamkeit des Geländes, das ausschließlich aus Schotter bestand. Die gefangenen Frau waren meist Barfuß unterwegs und der Schotter sollte dafür sorgen, dass die Gefangenen sich nur schwer bewegen konnten. Bei einem Fluchtversuch konnten die Wachhunde die Fliehenden so wesentlich schneller einholen. Außerdem reflektierten wir auf dem Gelände, welche Bedeutung Hunger für uns einnimmt. Die gefangenen Frauen haben unter starker Unterernährung gelitten und haben sogar Blumen, die aus dem Schotter gewachsen sind, gegessen, um ihre Mägen zu füllen. Dies weicht von unserer heutigen Bedeutung des Wortes „Hunger“ stark ab.
Im Anschluss an die Führung besichtigten wir das Krematorium. In Gedenken an die Opfer des faschistischen Regimes legten wir außerdem Rosen an die Gedenksteine verschiedener Opfer(gruppen). Die Exkusion nach Ravensbrück hat uns noch einmal darin bestätigt, wie wichtig es ist, gegen jede Form von Faschismus anzukämpfen! Wir sagen: Nie wieder!